ELA-Anlagen in Schulen und Aulas: 6 Tipps

In der Schule sitzt die Zukunft – und die braucht gute ELA-Anlagen


Schulen brauchen ELA-Anlagen. Aber sie haben eine Herausforderung: Die Budgets sind oft knapp. Trotzdem sind die Anforderungen an Sprachverständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit hoch – bei gleichzeitig eher schlechten akustischen Bedingungen. Bei diesen Projekten arbeiten Errichter und Planer meistens mit der Schule zusammen – oft auch mit dem Landratsamt, der Kreisverwaltung oder dem Bauamt. Deswegen brauchen Errichter und Planer bei der ELA-Anlage für Schulen eine wasserdichte Planung, die sie auch vor Dritten gut begründen können. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das geht.


1. Sprechen Sie ausgiebig mit allen Beteiligten und späteren Nutzern der Schule

Klar sprechen Errichter und Planer vorher mit Projektbeteiligten. Aber bei Schulen raten wir: Reden Sie noch mehr als sonst mit verschiedenen Mitarbeitern und späteren Nutzern (!) der Beschallungsanlage. Begründen Sie verständlich, warum sie in einer Aula nicht an der Soundqualität sparen sollten. Bieten Sie den verschiedenen Beteiligten an, bei Angeboten oder der Kostenkalkulation zu helfen.

Tipp: Behörden unterscheiden, ob eine Schule einen musikalischen Schwerpunkt-Zweig hat oder nicht. Oft steht ohne dieses dediziert musikalische Profil weniger Budget zur Verfügung. Wenn Sie die Schule von Anfang bis Ende im Projekt unterstützen, inklusive Konzept und Angebotserstellung, finden Sie das vorher heraus.

2. Planen Sie die Beschallungszonen der Schule früh und nachvollziehbar

Je früher Sie die Zonenbeschallung konzipieren, desto besser. Die ELA-Technik mit Sprachalarmierung für das ganze Schulgebäude hat zwei primäre Anforderungen:

  1. eine hohe Sprachverständlichkeit der Sprachalarmierungsanlage nach EN-54 inklusive 24-V-Notstromversorgung
  2. eine hohe Kosteneffizienz

Für die meisten Schulen reichen sechs Zonen, die Sie alle individuell oder zusammen beschallen können. Weil Sie hier große Flächen überbrücken müssen, empfehlen wir die bewährte 100-Volt-Technik. Nur wenn Sie mehrere Gebäude verbinden möchten und schon eine Netzwerkverkabelung vorhanden ist, lohnt sich eine Kombination aus 100-Volt- und Dante®-Technologie.

Bespielen Sie die sechs Zonen über einen Mischverstärker mit integriertem Gong, den Sie mit einem Timer-Einschub für automatische Evakuierungs-Durchsagen, zeitgesteuerte Pausenzeichen oder andere Ansagen ausrüsten können. Ein Beispiel für eine mögliche Zonenaufteilung:

  1. Flure: ballwurfsichere, stabile Wandlautsprecher mit EN-54-24-Zertifizierung
  2. Sporthalle: ballwurfsichere ELA-Lautsprecherboxen
  3. Bücherei, Cafeteria, Mensa, ruhigere Bereiche: kosteneffiziente, zuverlässige Wandlautsprecher
  4. Lehrerzimmer, Sekretariat oder Krankenzimmer: Hier sollten Sie ermitteln, ob auch Durchsagen von diesen Räumen aus gewünscht sind.
  5. Aula: Ein Raum, der als Mehrzwecksaal genutzt wird und sowohl eine gesonderte Beschallung für Events braucht, als auch in die Sprachalarmierungsanlage nach EN-54 eingebunden werden muss.
  6. Schulhof: Braucht als Outdoor-Bereich Lautsprecher, die wetterfest und durchsetzungsstark sind.

3. Halten Sie die Technik im Klassenraum einfach und effizient

Zu den Beschallungsanforderungen im Klassenraum gehören in erster Linie bestmögliche Sprachverständlichkeit, größtmögliche Benutzerfreundlichkeit und multifunktionelle Abspielfunktionen. Klassenräume sind die kleinste Herausforderung in einer Schule: Sie haben meist eine normale Deckenhöhe und sind nicht außergewöhnlich klein oder groß. Voraussetzung für eine hohe Sprachverständlichkeit sind gute 2-Wege-Lautsprecher. Diese Lautsprecherboxen planen Sie links und rechts von der Tafel an den langen Seiten des Klassenraums. Die Wandlautsprecher positionieren Sie so, dass sie direkt auf die Schüler abstrahlen. Wandlautsprecher mit einem gewissen Qualitätsstandard sind hier wichtig, weil eine zu niedrige Sprachverständlichkeit die Schüler müde macht und die Konzentration stört. Als Zentrale für dieses kleine Set-up reicht ein sehr kompakter 2-Kanal-Verstärker. Der Verstärker muss lediglich ausreichend Leistung bereitstellen und sowohl von der Lehrkraft als auch von den Schülern per Bluetooth (Smartphone), Fernbedienung oder Cinch-Stecker bedienbar sein.

4. Unterschätzen Sie die Bedarfsanalyse für die Aula nicht

Die Anforderungen sind hier meist Sprachverständlichkeit von der ersten bis zur letzten Reihe und eine Beschallungstechnik, die auch Musik in einer guten Qualität überträgt. Hier ist eine gründliche Bedarfsanalyse besonders wichtig. Beginnen Sie mit dem Projekt, indem Sie die Anforderungen und Erwartungen mit der Schule, der Auftrag gebenden Behörde und den (Musik-)Lehrern abgleichen. Fragen Sie vielleicht sogar den Elternbeirat. Oft nutzen Schulen ihre ELA-Anlagen überraschend vielfältig:

  • Theater- und Musical-Abende der Theater-AG
  • Filmvorführungen Artikel
  • Auftritte – vom Solokünstler bis zur Big Band
  • Konferenzen, Präsentationen, Diskussionsrunden, Vorträge, Lesungen

Das kann bedeuten, dass neben einer fest installierten ELA-Anlage in der Schule auch leistungsstarke Veranstaltungstechnik erforderlich ist. Zwar beschränken wir uns in diesem Artikel auf fest verbaute Beschallungstechnik, trotzdem ein Tipp: Stellen Sie vorher fest, ob …

  • … eine permanente PA-Beschallung für die Schule in Betracht kommt, also regelmäßig Live-Konzerte stattfinden. Prüfen Sie in diesem Zuge, ob es einen geeigneten Technikraum gibt, in dem Endstufen und andere Technik Platz findet. Wenn nicht, bleibt nur eine Lösung mit einem mobilen Rack.
  • … es nur um eine ELA-Anlage geht, die Sprache und ein wenig Musik übertragen soll.

5. Für die Aula: Gute Soundqualität bei eleganter Optik

Im Bereich der Beschallungsanlagen sind 100-Volt-Tonsäulen für eine Aula oft ein guter Teil der Lösung. Sie sind optisch unauffällig und fügen sich in fast jede Aula-Architektur ein. Zudem bestechen Tonsäulen mit einem präzisen Abstrahlverhalten. Sie können deswegen von der Bühne weg auf die Zuschauer gerichtet sein, Auslöschungen im Sound sind selten. Solche Zeilenlautsprecher können Sie im Bassbereich mit 100-Volt-PA-Boxen unterstützen. Ist das Budget größer, der Anspruch noch höher oder nutzt die Schule die Bühne der Aula regelmäßig mit semi- und vollprofessionellen Musikern? Dann ist eine frontale Unterstützung durch zwei bis vier hochwertige PA-Boxen sinnvoll, die auch ein Laie per Laptop und Software steuern kann. Für eine noch höhere Klangqualität, die sowohl Sprache als auch die Instrumente einer Big Band sehr klangtreu wiedergeben kann, nutzen Sie professionelle PA-Lautsprecher.


6. Argumentieren Sie selbstbewusst dafür, dass ein Mikrofon nicht für alle Anwendungen einer Aula ausreicht

Die große Herausforderung bei einer Aula ist die Multifunktionalität, die von der Beschallungstechnik gefordert ist. Klar ist aber: In einer Aula wird immer gesprochen. Nutzen Sie also spezielle Sprachmikrofone für verschiedene Sprechsituationen.

Sie suchen nach Inspirationen oder Ideen rund um ELA-Planung, 100-Volt-Technik oder Audio-Netzwerke? Stöbern Sie in unserem Magazin für Errichter, Planer und Architekten oder in unserem Sortiment für Beschallungstechnik.

Bildquelle Headergrafik: © Carlos Matesanz – stock.adobe.com

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