Nur wenn das Abstrahlverhalten eines Lautsprechers bekannt ist, können Sie eine Beschallung präzise planen. Denn nur so ist klar, welchen Bereich ein Lautsprecher mit seinem Abstrahlwinkel abdeckt. Fachplaner sprechen meist von einem „nominalen Abstrahlwinkel“, weil sich der genannte Abstrahlwinkel immer auf eine bestimmte Frequenz bezieht. Anders geht es nicht, da tiefe Frequenzen anders abstrahlen als hohe Frequenzen. Faustregel: Je höher die Frequenz, desto gerichteter strahlt der Lautsprecher ab.
Das Abstrahlverhalten von Clustern
Besonders wichtig ist das Abstrahlverhalten, wenn Sie aus mehreren Lautsprechern eine oder mehrere Gruppen („Cluster“) bilden möchten. Das ist fast immer der Fall, wenn mehrere Lautsprecher aus einer Richtung eine bestimmte Fläche beschallen sollen. Kennen Sie das Abstrahlverhalten, können Sie die einzelnen Lautsprecher der Cluster so anordnen, dass der Lautstärkepegel auf möglichst breiter Front gleichmäßig bleibt. Die Abstrahlwinkel überlappen sich dann so, dass der Schall sich gegenseitig addiert und keine Lücken in der Abdeckung entstehen. Voraussetzung dafür ist eine konstruktive (und nicht destruktive) Interferenz: Die Schallwellen dürfen sich nicht gegenseitig auslöschen, etwa weil die Lautsprecher zum Beispiel auf der Bühne versetzt stehen. Dabei können einige Zentimeter bereits den Unterschied zwischen konstruktiven und destruktiven Interferenzen machen. Besonders wichtig ist dabei der sogenannte Sweet Spot. Das ist der Bereich, in dem sich Personen bewegen können, ohne dass der Sound des Lautsprechers sich deutlich ändert. Die wichtigsten Methoden, um das Abstrahlverhalten von Lautsprechern abzubilden, sind das Polardiagramm und das Isobarendiagramm.