Springen Sie direkt zu dem Abschnitt, der Sie besonders interessiert:

Für Beschallung im Festinstallationsbereich war die ELA-Technik lange Zeit der Standard. Doch die Anforderungen an Beschallungstechnik verändern sich in der digitalen Zeit. Gebäude sollen smarter sein, Kabel so unsichtbar wie möglich, Lautsprecherboxen am liebsten einzeln von einer Zentrale aus steuerbar. Inzwischen haben sogar die meisten digitalen Mischpulte eine Netzwerkschnittstelle, das bedeutet: Auch im Bühnen-Bereich, wo analoge Systeme bisher unangefochten vorherrschten, werden Audio-over-IP-Lösungen immer wichtiger – und immer häufiger auch einfacher und günstiger. Wir erklären, warum.
Kurz gesagt: Sie wollten schon immer mehr über digitale Beschallungslösungen erfahren? Dann sind Sie hier richtig!
Springen Sie direkt zu dem Abschnitt, der Sie besonders interessiert:
AoIP (ausgeschrieben: Audio over IP) ist eine Lösung, mit der digitalisierte Audio-Signale über ein IP-Netzwerk (meistens ein Local Area Network, kurz LAN) verschickt werden können. Der Ton wird in kleine, digitale „Päckchen“ zerlegt und über eine Netzwerkinfrastruktur an sein Ziel geschickt. Die IP-Adresse sorgt dafür, dass jedes Sound-Päckchen an genau das richtige Ziel (meistens eine Lautsprecherbox) geliefert wird, auch bei vielen verschiedenen Zielen (mehreren Lautsprechern). Dort angekommen, muss die Lautsprecherbox fähig sein, die Sound-Päckchen zu entpacken und exakt zuzuordnen.
Das Audiosignal nutzt also die gleiche Verbindung wie alle anderen Daten im Netzwerk: Mails, Backups, der gesamte Internetverkehr, das Warenwirtschaftssystem. Separate Leitungen für Durchsagen oder Hintergrundmusik sind nicht nötig.
Das löst zwei Probleme:
Gerade in Gebäuden, in denen sowieso ein LAN-Netzwerk durch alle Räume führt, ist Audio over IP eine Überlegung wert.
AoIP bedeutet vor allem Freiheit für den Nutzer:
Um Beschallungstechnik per lokalem AoIP umzusetzen, brauchen Sie ein IP-Netzwerk. Eine direkte LAN-Verbindung sollte bevorzugt werden. Andere Netzwerk-Übertragungsarten (WLAN, PowerLAN) führen meist zu Latenzen und sind daher weniger geeignet. Ein AoIP-Netzwerk kann zum Beispiel aus folgenden Komponenten bestehen:
Mit diesen Komponenten können Sie auch eine Beschallung durch Deckenlautsprecher umsetzen. Nutzer sollten idealerweise elementare Computer- und Netzwerk-Kenntnisse haben. Wie sich eine IP-Adresse zusammensetzt, wie ein Nutzer vom PC auf den Router zugreifen und das Netzwerk konfigurieren kann – dieses Wissen ist zumindest hilfreich für die Installation. Für Nutzer mit wenig Vorkenntnissen ist das Dynamic Host Configuration Protocol (kurz: „DHCP“) eine Hilfe.
Das DHCP vergibt IP-Adressen automatisch, was den Aufbau und die Verwaltung eines IP-Netzwerkes erleichtert. Grundkenntnisse über Netzwerke sind für den laufenden Betrieb trotzdem hilfreich.
Fazit: Je mehr Festinstallationen es mit Netzwerken gibt, desto mehr wird sich AoIP ausbreiten – und weiterentwickeln müssen.
Mit den richtigen Voraussetzungen ist AoIP komfortabel und einfach zu warten. Vor allem in Bürogebäuden oder Bildungseinrichtungen, in denen sowieso von Anfang an eine schnelle Netzwerk-Infrastruktur verbaut ist, ist AoIP in der Regel die wirtschaftlichste Beschallungstechnik. AoIP hat aber auch einen Nachteil: IP-Netzwerke sind ursprünglich nicht dafür gedacht, Daten in Echtzeit zu übertragen. Das merken wir bei jeder Fußball-WM: Der Nachbar, der terrestrisch über seinen Fernseher Fußball guckt, jubelt vielleicht drei Sekunden vor uns – wenn wir die Übertragung streamen, ist eine zeitliche Verzögerung zu erwarten. Denn das optimale Ver- und Entpacken von Dateien dauert ein wenig – bei hoher Qualität (sprich: mehr Daten) umso länger. Auch Live-Veranstaltungen sind mit Latenzen im Sekundenbereich undenkbar. Aber die Lösung für derartige Projekte ist schon gefunden. Sie heißt Dante® und ist ein auf Audioübertragung spezialisiertes Netzwerk-Protokoll.
Bildquelle Headergrafik: xiaoliangge – stock.adobe.com