„Zwei Dinge sind entscheidend: Design und Positionierung“

Wie eine Moschee zum akustischen Kunstwerk wurde: Tradition und Beschallungstechnik in perfekter Harmonie im Herzen eines heiligen Raumes

Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Raum, in dem jede Note und jedes Wort so klar und rein klingt, als würden Sie mitten in der Klangquelle stehen. Genau das war die Herausforderung bei der spendenfinanzierten Beschallung einer besonderen Moschee – ein Projekt, das nicht nur technisches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Architektur, Akustik und Tradition erforderte. In dieser faszinierenden Reise durch die Welt der Beschallungstechnik entdecken wir, wie innovative Lösungen und kreative Ansätze zusammenkommen, um ein traditionelles Gebäude in einen Ort zu verwandeln, wo Klang und Stille in perfekter Harmonie existieren. Dafür haben wir uns auf einen Kaffee mit Florian Welzbacher getroffen, Key Account Manager für MONACOR International.

Moin Florian – steigen wir direkt im spannenden Teil ein: Ein Beschallungsprojekt in einer Moschee – was war die zentrale Herausforderung?

Hallo! Eine besondere Herausforderung bei dieser Moschee bestand darin, dass sie sich zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme durch unseren Kunden noch im Rohbau befand. Auch der erste Termin vor Ort fand noch im Rohbau statt.

Immerhin warst du dann von Anfang an im Projekt dabei, oder?

Ja, es hat auch Vorteile. Wir konnten Kabelwege und die Lautsprecherpositionen noch relativ frei vorschlagen. Andererseits konnten wir die Raumakustik dadurch nur sehr grob abschätzen, da einige bauliche Komponenten noch fehlten. Die akustisch wichtigen Teppiche lagen auch noch nicht drin.

Und wie hast du die Akustik des Gebäudes dann bewertet, bevor die Technologieauswahl und die Positionierung der Lautsprecher starten konnten?

Zur Beurteilung  akustischer Situationen gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, die situativ eingesetzt werden. So können wir zum Beispiel die Nachhallzeit messen. Wir können aber auch auf Basis von Simulationen eine Grundlage für das Konzept schaffen.

Im Falle der Moschee war der persönliche Eindruck vor Ort trotzdem maßgeblich.

Insgesamt waren es drei Aspekte:

  1. Dieser persönliche Höreindruck im Raum

  2. … in Kombination mit dem Wissen über den Klang unserer Lautsprecher

  3. … und den baulichen Möglichkeiten zur Lautsprecherpositionierung.

Anhand der Kundenwünsche für das Klangergebnis entstand schnell die Basis für das Beschallungskonzept. Wir haben mit einem sehr erfahrenen und etablierten Errichter gearbeitet, das hilft auch.


Insgesamt waren es drei Aspekte:

  1. Dieser persönliche Höreindruck im Raum

  2. … in Kombination mit dem Wissen über den Klang unserer Lautsprecher

  3. … und den baulichen Möglichkeiten zur Lautsprecherpositionierung.

Anhand der Kundenwünsche für das Klangergebnis entstand schnell die Basis für das Beschallungskonzept. Wir haben mit einem sehr erfahrenen und etablierten Errichter gearbeitet, das hilft auch.

Eine Moschee hat oft eine ganz bestimmte Architektur und Raumgestaltung. Welche Rolle spielte das konkret bei der Planung?

Die Architektur spielt bei den Überlegungen zu Beschallungskonzepten immer eine wichtige Rolle – gerade im Installationsbereich In der Moschee ist das ebenso wie in einer Kirche ein besonders wichtiger Punkt. Denn die Technik darf die architektonischen Besonderheiten nicht stören.

Wir müssen in diesen Gebäuden eine gelungene Kombination aus optisch unauffälliger Technik und dem Erfüllen der akustischen Anforderungen finden. Das ist überall in sakralen Räumen so.

Inwiefern unterscheidet sich die Beschallung einer Moschee von anderen sakralen Räumen?

Sakrale Bauwerke haben meist längliche Räume mit sehr hohen Decken und Oberflächen aus Stein. Dadurch entsteht eine extrem hohe Nachhallzeit. Wenn wir dann über eine hohe Sprachverständlichkeit als Ziel sprechen, ist das eine besondere Aufgabe. Die aktuelle Moschee hat einen eher quadratischen Grundriss, mit einer breiten Front. Der Boden ist mit Teppich ausgelegt. Die Wände sind verputzt. Dadurch ist das Thema Nachhall in diesem Fall weniger relevant. Tatsächlich sind die Komponenten für eine Moschee grundsätzlich immer ähnlich, da die geometrische Form meist ähnlich ist, lediglich anders dimensioniert. Egal wie groß: Überall muss der Klang gut sein.

Wie hast du sichergestellt, dass die Klangqualität in allen Bereichen der Moschee gleichbleibend hoch ist?

Unser Ziel war eine möglichst homogene Beschallung mit guter Sprachverständlichkeit. Dafür haben wir im Gebetsraum an insgesamt acht Positionen die Lautsprecher montiert. Wir haben zudem Säulenlautsprecher verwendet, die einen horizontal breiten und vertikal flachen Abstrahlwinkel haben und auch über größere Distanzen recht pegelfest sind. Dadurch kommt der Schall gezielt dort an, wo er gewünscht ist und man vermeidet bestmöglich unerwünschte Reflexionen.

Wo können wir Sie unterstützen?

Dafür brauchtest du aber sehr moderne Beschallungstechnik – wie passt das konzeptionell in dieses traditionelle architektonische Umfeld?

Dabei sind zwei Dinge entscheidend: Design und, wie bereits erwähnt, Positionierung. Im Fall der Moschee haben wir uns für die weiße Variante der Lautsprecher entschieden, da sie in der vorhandenen Umgebung sehr unauffällig sind. Auch die Platzierung an den Säulen unter und auf der Empore war maßgeblich.

„Am Ende war das Ergebnis wirklich beeindruckend – für die Fotos am Ende des Projektes war ich das erste Mal in meinem Leben bei einem Gebet in einer Moschee dabei.“

Gibt es wichtige Aspekte in diesem Projekt, die vielleicht gar nicht so offensichtlich sind?

Die Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit der Technik sind zwei sehr wichtige Aspekte. Wartungen sind oft zeitaufwendig und entweder für den Endkunden teuer oder für unsere Installationspartner unwirtschaftlich. Unsere Installationspartner entscheiden sich oft für unsere Produkte, weil sie weitgehend wartungsfrei sind und eine sehr hohe Lebensdauer haben. Insbesondere unsere Installationstechnik im 100-Volt-Bereich hält beeindruckend lange.

Immer wieder komme ich in Bauobjekte, in denen bereits Produkte von MONACOR verbaut sind und teils schon über 20 oder 30 Jahre fehlerfrei laufen.

Welche Technologien siehst du als zukunftsweisend für die Beschallung von Gebetshäusern?

Die Beam Steering Technologie ist für diese Anwendungen sicher eine der Technologien der Zukunft. Etwas vereinfacht: Mit dieser Technologie können Sie den Schall lenken – das ist ja auch die wörtliche Übersetzung. Das ermöglicht es gerade in akustisch schwierigen sakralen Bauten, störende Reflexionen so weit wie möglich zu eliminieren. Das ist der Schlüssel für die Sprachverständlichkeit. Die Technologie kommt schon heute erfolgreich zum Einsatz und bewährt sich gerade. Ich glaube, dass man zukünftig noch mehr darauf setzen und die Vorzüge nutzen wird. Sie wird aber nicht die „herkömmliche“ Technik ersetzen, denn diese funktioniert in den meisten Anwendungen sehr gut und ist wesentlich preiswerter.

Sie möchten mehr über unsere Projekte erfahren? Mehr Referenzen, von der Gastro bis zur Kirche, gibt’s hier.

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