Exciter-Lautsprecher: Wie Körperschallwandler neue Sound-Dimensionen erschließen

Sound aus unerwarteten Ecken: So ermöglichen Körperschallwandler neue Konzepte

In der Welt der Audiotechnik gibt es viele unterschätzte Technologien. Eine davon: Exciter oder „Körperschallwandler“! Diese Technologie eröffnet neue Wege in der Konzeption und Umsetzung von Audio-Lösungen und verspricht unerhörte Möglichkeiten. Entdecken Sie, warum Sie als Audio-Enthusiast, Tüftler oder Lautsprecher-Selbstbauer die Exciter auf dem Schirm haben sollten.

Was sind die Exciter oder Körperschallwandler?

Exciter oder „Körperschallwandler“ sind kleine, leichte Geräte, die Schallwellen erzeugen, indem sie eine Oberfläche in Schwingungen versetzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern, die Schall durch Vibrationen in einer konusförmigen Membran und in einem Lautsprechergehäuse erzeugen, nutzt ein Exciter nahezu jede erdenkliche Oberfläche als Resonanzkörper.

Warum Exciter-Lautsprecher eine Revolution waren – und sind

Exciter öffnen die Tür zu ganz neuen Anwendungsbereichen. Sie könnten eine Glastür, eine Tischplatte, die Unterseite der Sitzfläche eines Stuhls oder sogar die Decke in einen Lautsprecher verwandeln – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.

Haben Sie schon einmal davon geträumt, Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren und zu sehen? Mit Excitern ist das möglich. Durch die direkte Vibration der Oberflächen, auf denen die Exciter angebracht sind, entsteht ein intensives immersives Klangerlebnis, das Sie fühlen und hören können.

Anwendungsgebiete von Exciter-Lautsprechern

Exciter finden immer mehr Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen. Hier sind einige Beispiele, wo sie schon jetzt eingesetzt wird:

  1. In der Bauindustrie: Exciter können in Wände, Decken oder Böden eingebaut werden, um diese in Lautsprecher zu verwandeln. Das ermöglicht es Architekten und Bauherren, Räume mit Sound zu füllen, ohne dass sichtbare Lautsprecher nötig sind. In Gebäuden ermöglichen Körperschallwandler so eine unauffällige, raumfüllende Klangübertragung.
  2. In der Fahrzeugtechnik: Exciter eignen sich besonders im Automobilbereich, zum Beispiel, um das Armaturenbrett oder die Türverkleidung in Lautsprecher zu verwandeln. Das Ergebnis ist ein voller Klang, der das Fahrerlebnis aufwertet.
  3. In der Werbung und im Marketing: Exciter können in Plakate, Displays oder sogar in Verpackungen eingebaut werden. So können kreative Packungsdesigner dort Klang erzeugen, wo vorher „nur“ visuelle Markenbildung möglich war. Das erhöht die Aufmerksamkeit und bleibt im Gedächtnis.
  4. In der Kunst und Kultur: Künstler und Kulturschaffende nutzen Exciter, um interaktive Installationen zu erschaffen. Besucher können auf eine Reise durch die Welt des Sounds gehen. Für Künstler ist das gut, denn nicht in jedes materielle Kunstwerk passen normale Lautsprecherboxen. Klangkünstler nutzen Exciter, um einzigartige Klanginstallationen zu schaffen, bei denen der Raum selbst zum Instrument wird. Interaktive Installationen können Besucher dazu einladen, selbst zum Klangschöpfer zu werden, indem sie verschiedene Materialien und Oberflächen zum Klingen bringen.
  5. In der Medizintechnik können Mediziner einen Körperschallwandler zur gezielten Anregung von Gewebe in Ultraschallanwendungen nutzen.
  6. In der Gaming- und VR-Technologie eröffnen Exciter neue Möglichkeiten, indem sie haptisches Feedback liefern und so für ein immersives Erlebnis sorgen.

Gerade in Autos bieten Exciter viele Anwendungsmöglichkeiten für hochwertige Beschallung im Fahrzeuginnenraum. Ein wichtiger Vorteil ist die erhebliche Reduktion des Materialeinsatzes. Statt zahlreicher traditioneller Lautsprecher reichen wenige Exciter. Sie werden direkt an Teile des Fahrzeugs, wie beispielsweise die Innenverkleidung oder die Fensterscheiben, montiert und verwandeln diese in Schallwandler. Das Ergebnis ist ein raumfüllendes Klangerlebnis, das aus verschiedenen Richtungen zu kommen scheint.

Zudem reduziert der Einsatz von Excitern die Notwendigkeit umfangreicher Verkabelungen. Das entlastet die Fahrzeugkonstruktion und trägt zu einer schlankeren, effizienteren Fahrzeugarchitektur bei. Weniger Kabel bedeutet weniger Gewicht, weniger Installationszeit und weniger potentielle Fehlerquellen. Daher bietet der Einsatz von Excitern eine klare Win-Win-Situation: optimierter Klang bei reduziertem Materialeinsatz und geringerer Komplexität.

Vertiefende Betrachtung: Wie funktioniert ein Exciter?

Als Lautsprecher ohne Membran setzt sich ein Exciter aus drei Hauptkomponenten zusammen:

  1. einer schwingfähigen Masse
  2. einem Anschlussterminal zur elektrischen Verbindung mit dem Verstärker
  3. einer Montageplatte zur Befestigung an der Installationsoberfläche

Physikalische Grundlagen der Exciter-Technologie

Die Exciter-Technologie basiert auf Schallübertragung. Wenn ein Exciter eine Oberfläche zum Schwingen bringt, entstehen Schallwellen, die sich durch das Material ausbreiten. Bei diesen Schwingungen handelt es sich um mechanische Wellen, die durch die Anordnung und Bewegung von Atomen und Molekülen im Material entstehen. Je nach Beschaffenheit des Materials und der angeregten Oberfläche kann der erzeugte Klang stark variieren. Denn die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen in einem Material ausbreiten, und die Dämpfung der Schwingungen durch das Material beeinflussen, wie der Klang wahrgenommen wird.

Die Montageplatte spielt eine entscheidende Rolle bei der Klangqualität und -charakteristik eines Körperschallwandlers

Je größer die Platte, desto voller wird der Klang, mit einer Betonung der tieffrequenten Klanganteile. Im Gegenzug wirkt der Klang bei kleineren Platten dünner.

Auch das Gewicht der Platte ist wichtig. Leichte Platten sind von Vorteil, da der Wirkungsgrad – das Verhältnis von Schalldruckpegel zu Eingangsleistung – mit zunehmendem Gewicht sinkt. Idealerweise sollte die Platte steif sein und aus einem nicht-magnetischen Material bestehen. Der Grund: Die Exciter besitzen einen Dauermagneten und wären somit vorgespannt.

Die Form der Platte hat ebenfalls großen Einfluss auf den Klang. Bauteile mit großen Flächen wirken sich oft positiv aus.

Bei der Verkabelung sollten Sie darauf achten, dass das Mitschwingen der Kabel keine Störgeräusche verursacht. Der Klassiker: Kabel berühren durch die entstehende Bewegung die Montageplatte oder einen hellhörigen Körper in der Umgebung. Notfalls hilft eine Ummantelung der Kabel mit Schaumstoff.

Der beste Ansatz für maximalen Spaß mit Excitern: Experimentieren Sie einfach!

Bei der Anwendung von Excitern gibt es einige Dinge zu beachten. Wählen Sie die Resonanzplatte sorgfältig aus: Sie sollte leicht, steif und nicht magnetisch sein. Experimentieren Sie mit verschiedenen Formen und Größen, um den idealen Klang zu finden. Platzieren Sie den Exciter so, dass er die größtmögliche Fläche zum Schwingen bringt.

Fazit: Exciter-Lautsprecher haben in vielen Branchen eine Zukunft

Exciter oder Körperschallwandler revolutionieren die Audiotechnik. Sie ermöglichen einzigartige Klangwelten, indem sie nahezu jede Oberfläche in einen Lautsprecher verwandeln. Egal ob in der Architektur, im Marketing, in der Kunst oder in der Medizintechnik – Exciter eröffnen innovative Möglichkeiten.

Besonders hervorzuheben ist die Relevanz der Exciter für den Automotive-Bereich. Hier ermöglichen sie durch die Verwandlung von Teilen des Fahrzeugs, wie beispielsweise der Innenverkleidung oder der Fensterscheiben in Schallwandler ein immersives Klangerlebnis. Sie reduzieren zudem den Materialeinsatz und die Komplexität der Verkabelung, was zu einer effizienteren Fahrzeugarchitektur beiträgt. Trotz gewisser Herausforderungen, wie der Abhängigkeit von Material und Form der angeregten Fläche, zeigt sich: Exciter sind eine zukunftsweisende Technologie.

Headergraphic © AdobeStock | filins

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