Beschallung in Freizeiteinrichtungen

Viel Publikumsverkehr, vielfältiges Nutzungskonzept – wir haben 5 Tipps, um Beschallungsprojekte in Freizeiteinrichtungen zu optimieren


Beschallung gehört immer mehr zum Konzept von Freizeiteinrichtungen. Unsere Freizeit wollen wir mit allen Sinnen erleben, auch mit den Ohren. Das Erlebnis im Fitnessstudio oder in einer Skatehalle ist ohne Beschallung unvollständig. Im breiten Feld der Freizeiteinrichtungen gibt es für Errichter dabei große Herausforderungen: verschiedene Abspielmöglichkeiten, ein guter, druckvoller Klang, oft mit starken Bässen, absolute Zuverlässigkeit und eine Bedienung, die auch fachfremden Nutzern das Leben einfach macht. Dabei hilft uns unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Beschallungsprojekten. In diesem Artikel lesen Sie, was Errichter bei der Beschallung von Freizeiteinrichtungen beachten sollten – und wo wir immer wieder Optimierungspotenziale sehen.


1. Betreiben Sie Erwartungsmanagement

Beschallung ist kein Selbstzweck. Niemand sollte eine Beschallung in seinem Gebäude oder seinen Räumen umsetzen, einfach nur, um eine zu haben. Und nur weil ähnliche Freizeiteinrichtungen auch ihre Beschallung modernisieren, benötigt Ihr Kunde keine neue Beschallungstechnik. Es muss einen Grund geben. Das heißt: Brainstormen Sie als Errichter mit Ihrem Kunden, damit er am Ende zufriedener mit dem Ergebnis ist:

  • Was soll die Beschallung erreichen?
  • Was verspricht sich der Betreiber der Räumlichkeiten davon? Zum Beispiel: eine bestimmte Atmosphäre, eine längere oder kürzere Verweildauer der Gäste?
  • Wenn es bereits eine Beschallungsanlage gibt: Was ist an dieser unzureichend?

Für ein gutes Erwartungsmanagement ist ein gemeinsam erstelltes Pflichtenheft sinnvoll, das konkret beschreibt, was die Beschallungsanlage leisten soll.

Im Pflichtenheft sollten Sie festlegen, wann die Anforderungen gelten. Bei welchem Grad der Besetzung mit Publikum und bei welchem Störgeräuschpegel müssen die Anforderungen, etwa eine bestimmte Sprachverständlichkeit, erreicht sein?

2. Geben Sie Ihrem Kunden schon vor dem Auftrag eine Checkliste

Eine grobe Checkliste ist der erste Schritt auf dem Weg zum Pflichtenheft. Im ersten Schritt sollten Sie diese Fragen beantworten können:

Unsere Checkliste für den Start von Beschallungsprojekten

  • Veranstaltung mit Bestuhlung: Konferenzen, Präsentationen, Meetings, Vorträge, Panels, Diskussionsrunden, Vortragssäle
  • Sporthallen, Indoor-Sport in Gruppen allgemein
  • ruhiges Gastgewerbe im weitesten Sinne: Restaurant, Hotel, Café
  • lauteres Gastgewerbe: Clubs, Bars mit Unterhaltungsmusik
  • Veranstaltungen für Aufführungen im weitesten Sinne: Hochzeitssaal, Theater, Lesungen
  • Sonstige
  • Ja
  • Nein, nicht nötig
  • Nein, trotzdem erwünscht
  • unsicher / Beratung erforderlich
  • Umgebung mit viel Staub
  • Umgebung mit Dampf oder hoher Luftfeuchtigkeit (zum Beispiel durch Gastronomieküchen)
  • Outdoor ohne Überdachung: Beschallungsanlage ist dem Wetter ausgesetzt
  • Lautsprecher sollten ballwurfsicher sein (Sporthalle)
  • nichts von alledem (trockene, normale Innenräume)
  • digitale Übertragung per WLAN, Bluetooth
  • CD/DVD-Player
  • MP3-Player (z. B. via Cinch)
  • USB-Stick
  • externe USB-Festplatte
  • PC oder Laptop
  • Radio
  • Internetradio
  • Plattenspieler
  • Ansteckmikrofone oder Headset: Redner bewegt sich viel und ist auf ausreichend Bewegungsfreiheit angewiesen
  • Handmikrofon: Redner bewegt sich und gibt das Mikro an Gäste weiter
  • Schwanenhalsmikrofon: für ein Pult oder einen Tisch
  • Mikrofone auf Stativen, auf dem Boden stehend
  • Mikrofone für Rufdurchsagen

– bspw. Grundfläche und Deckenhöhe. Ein bemaßter Grundriss oder Raumplan vervollständigt das Anforderungsprofil. Unter Berücksichtigung aller Zielvorgaben können Sie dann sicherstellen, dass die Beschallungsanlage den Anforderungen gerecht wird und für den vorgesehenen Einsatzzweck geeignet ist.

Planen Sie Ihre Beschallungsanlage online!

Sie planen eine Beschallungsanlage und suchen dafür perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten, die Sie nach Ihren individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen zusammenstellen können? Nutzen Sie unseren kostenlosen Online-Konfigurator. Entdecken Sie die unendlichen Kombinationsmöglichkeiten mit dem MONACOR-Sortiment aus professioneller Beschallungstechnik. Mit nur wenigen Klicks finden Sie die passende, anwendungsbezogene Lösung für Ihre Anforderungen. Schritt für Schritt leiten wir Sie zu Ihrer individuellen Lösung – legen Sie gleich los! 

Inspiration für eine Beschallung gesucht? Wir haben Best-Practice-Szenarien in unserem Audio Solution Guide:

3. Machen Sie mehrere Stichproben als Bestandsanalyse für die Lautstärke

Sei es nun ein Jugendzentrum, ein Fitnessstudio oder ein Sportplatz – in Freizeiteinrichtungen ist es häufig lauter als im Büro oder im Hörsaal. Deswegen sollten Errichter in Räumlichkeiten für diese Projekte unbedingt vorher messen, wie hoch der alltägliche Soundpegel ist. Und zwar am besten an mehreren Tagen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Dazu gehört auch die Frage: Gibt es akustische Fehler wie Echos oder Flatterechos? Hier hilft ein entsprechendes Messmikrofon, um herauszufinden, welche Verstärker und Lautsprecher Sie brauchen. Gerade wenn Kinder oder Jugendliche im Gebäude unterwegs sind, ist eine hohe Lautstärkefähigkeit unverzichtbar, denn dann ist auch der Grundpegel im beschallten Bereich meist hoch. Ebenso wie beim Sport, der immer einen gewissen Grundpegel bedeutet.

Inspiration für eine Beschallung gesucht? Wir haben Best-Practice-Szenarien in unserem Audio Solution Guide:

4. Machen Sie deutlich, dass eine gute Akustik kein Luxus, sondern Voraussetzung ist

Dieses Bewusstsein fehlt auf Kundenseite meist – woher käme es auch? Gerade in Freizeiteinrichtungen, die gesetzlich eine Sprachalarmierungsanlage brauchen, sind akustische Maßnahmen für die Sprachverständlichkeit unverzichtbar. Machen Sie von Anfang klar, dass die Sprachverständlichkeit eine messbare Kennzahl ist, auf die Sie unbedingt achten sollten. Und ganz wichtig – das wissen Sie wahrscheinlich, aber nicht Ihr Kunde – Sprachverständlichkeit ist einerseits die Akustik des Raums, andererseits aber auch das Zusammenspiel aus Mikrofon und Lautsprecherbox. Auch hier müssen Sie sich nicht rechtfertigen, sondern sollten guten Gewissens auch eine höherwertige Lösung nahelegen.

Beschränken Sie sich nicht auf 100-Volt-Beschallung und kommunizieren Sie, wenn Sie mehr Power brauchen

Ja, die 100-Volt-Technologie hat ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und auch wenn moderne 100-Volt-Lautsprecher schon deutlich in der Klangqualität zugelegt haben – auf mittellaute und laute Musik optimiert sind sie nicht. Soll Musik gespielt werden, die mehr als nur ein leises Hintergrundrauschen ist, brauchen Sie PA-Lautsprecher mit Niederohm-Technologie. Ist die Musik ein wichtiger Teil des Konzeptes der Freizeiteinrichtung, etwa bei vielen Indoor-Sporteinrichtungen, sollten die Lautsprecher unbedingt über ein 2-Wege-Bassreflex-System verfügen. Beschallungstechnik kennt nur wenige Kompromisse – bieten Sie Niederohm-Technik an, wenn 100-Volt-Technik nicht ausreicht, auch wenn dadurch das Budget steigt.

Eine halbgare Lösung gefällt am Ende niemandem – auch wenn Sie damit in den engen Grenzen des Budgets bleiben.

Inspiration für eine Beschallung gesucht? Wir haben Best-Practice-Szenarien in unserem Audio Solution Guide:

5. Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von guten Bässen

Je nach Budget ist auch ein zusätzlicher an der Wand montierter Subwoofer eine gute Idee. Unsere Erfahrung zeigt, dass der subjektive Qualitätsunterschied enorm ist, wenn diese tiefen Frequenzen für den Besucher deutlicher hörbar sind – jedoch nur, wenn diese Bässe in das Konzept der Freizeiteinrichtung passen. Ein Subwoofer ist einfach in jeden Raum integrierbar und verfügt über eine sehr breite Abstrahlcharakteristik.

Freizeiteinrichtungen gehören zu den vielfältigsten Beschallungsprojekten. Ein wichtiger Faktor ist das Zusammenspiel von Kundenerwartung und Planung und Ausführung durch den Errichter. Wir sind stolz darauf, seit Jahrzehnten ein Partner für Errichter und Fachplaner im Bereich der Beschallungstechnik zu sein – und möchten helfen, derartige Projekte noch besser abzuschließen. Kontaktieren Sie unser Technisches Projektmanagement oder stöbern Sie in unserem Magazin noch ein wenig zur Planung von ELA-Anlagen oder Deckenlautsprechern.

Bildquelle Headergrafik: alexandre zveiger – stock.adobe.com

MONACOR INTERNATIONAL steht für Qualität und optimale Anpassung an unsere Zielgruppen. Was genau unsere Produktmarken für Sie bereit halten, sehen Sie auf der jeweiligen Markenseite.
Kontakt